Kinostarts vom 13. November 2014

Mit dem kurzfristig annoncierten Start der DFB-WM-Doku „Die Mannschaft“ wurden die Karten an diesem Starttermin noch einmal völlig neu gemischt. Leidtragende dürften die beiden ebenfalls ein männliches Publikum ansprechenden Titel „Dumm und dümmehr“ sowie „Ruhet in Frieden“ sein.

Auch „Nightcrawler“ wird aufgrund des Starts von „Die Mannschaft“ sein Potenzial nicht voll entfalten können, die knapp 200.000 Gesamtbesucher von dem thematisch ähnlich gelagerten Gyllenhaal-Actioner „End of Watch“ werden diesmal aufgrund der schwierigen Konkurrenzsituation nicht ganz drin sein.

Wenn vor einigen Jahren ein neuer Film mit Hugh Grant in die Kinos kam, war er einer der Top-Starts der Woche. Dies hat sich mittlerweile geändert und so bietet die etwas betuliche Romcom „Wie schreibt man Liebe?“ zwar ein nettes Alternativprogramm zu den restlichen, auf ein männliches Publikum ausgelegten Filmen, doch die gut 600.000 Gesamtbesucher der letzten Hugh-Grant-Komödie „Haben Sie das von den Morgans gehört?“ sind mittlerweile in weite Ferne gerückt.

Etwas Ähnliches kann über die Starpower von Nicole Kidman gesagt werden und so wird „Ich darf nicht schlafen“ nach seinem enttäuschenden US-Start an Halloween eine Woche zu spät bei uns ebenfalls keine signifikante Anzahl an Kinogängern mehr wach rütteln.

 

Die Mannschaft

 

 

 

_08Kommerzielles Potenzial

Exakt vier Monate nach dem Titelgewinn kommt diese WM-Doku in die Kinos. Damit stellt sich die Frage: Wird es ein zweites Sommermärchen geben oder ist der brasilianische Zauber schon im Fußballalltag zwischen Bundesliga und verkorkster EM-Quali verflogen? Die Nachfrage nach dem Trailer im Netz ist hoch und das, obwohl er erst seit gut einer Woche verfügbar ist. Und auch das Medienecho wird zum Filmstart noch einmal enorm sein. Mit der TV-Ausstrahlung bereits Anfang Dezember wird jedoch die Nachfrage abrupt enden, sodass es die Doku schwer haben wird, die vier Millionen Besucher des „Sommermärchens“ zusammen zu sammeln. Auch am Startwochenende wird es für die „Sommermärchen“-Million nicht reichen, doch etwas mehr als die Hälfte ist ja auch nicht übel.

 

Dumm und dümmehr

 

 

 

_04Kommerzielles Potenzial

17 Jahre nach dem Original und elf Jahre nach einem gefloppten Prequel nun eine Fortsetzung hinterher zu schieben – kann man damit noch jemanden in die Kinos locken? Zumindest der Trailer wird häufig geguckt und in den sozialen Netzwerken versucht man fleißig, die Fans des ersten Teils zu motivieren. Dafür unterliegt der Dumpfbacken-Klamauk einem Kritikembargo bis zum Starttag. Eher ein Zeichen, dass der Verleih dem Film nicht allzu viel zutraut und schlechte Vibes im Vorfeld vermeiden will. Die Neugierigen kommen am Startwochenende, doch dann geht’s rasant bergab mit den Besucherzahlen, sodass es am Ende nicht mehr als eine halbe Million geworden sein werden.

 

Ruhet in Frieden

 

 

 

_04Kommerzielles Potenzial

Der taffe Loner gegen den Rest der Welt: In diese Rolle schlüpft Liam Neeson wie bereits in den „96 Hours/Taken“-Filmen und zuletzt in „Non Stop“ nun erneut. Doch das Knacken der Besucher-Million wird ihm diesmal verwehrt bleiben und auch die halbe Million wird nicht drin sein, dazu ist der Stoff nicht actionlastig und rasant genug sowie das Marktumfeld zu schwierig.

_07Künstlerisches Potenzial

Liam Neeson überzeugt auch diesmal als abgehalfterter Privatdetektiv auf der Suche nach zwei Serienkillern. Und auch Regisseur Scott Frank hat wenig falsch gemacht und einen angenehm altmodischen, gnadenlos brutalen, aber manchmal auch ein wenig langatmigen Neo-Noir-Thriller abgeliefert.