Wolverine: Der Weg des Kriegers

Heute ist ein wichtiger Tag in manchen Gebieten Deutschlands: der Beginn der Karnevalsaison oder auch die fünfte Jahreszeit genannt. In meiner westfälischen Heimatstadt verläuft die Konfettigrenze, im Westen wird Karneval gefeiert (wenn auch nicht mit großer Euphorie, schließlich sind wir im Sauerland), im Osten rümpft man die Nase über diesen rheinischen Unsinn. Auch fünfundzwanzig Jahre nach dem Mauerfall gibt es also noch Grenzen mitten in unserem Land, und ich glaube, diese wird wohl niemals überwunden.

Von dieser Einleitung einen Bogen zu meiner Filmkritik zu schlagen, ist nahezu unmöglich, daher versuche ich es erst gar nicht …

Wolverine: Der Weg des Kriegers

Gegen Ende des zweiten Weltkriegs befand sich Wolverine (Hugh Jackman) in japanischer Gefangenschaft in der Nähe von Nagasaki. Als die Atombombe abgeworfen wurde, rettete er einen jungen, feindlichen Soldaten mit seinen Superkräften. Jahrzehnte später ereilt ihn die Bitte des inzwischen hoch betagten, todkranken Mannes, der zu einem der führenden Unternehmer Japans aufgestiegen ist, ihn ein letztes Mal zu besuchen. Doch kaum in Tokyo eingetroffen, überschlagen sich die Ereignisse, und Mariko (Tao Okamoto), die Enkelin seines Freundes, wird entführt …

An den ersten Wolverine-Ableger kann ich mich kaum noch erinnern, und ich fürchte, in absehbarer Zeit werde ich auch die Handlung des zweiten Spin offs vergessen haben. So viel schon vorab. Dabei ist der Film nicht richtig schlecht, sondern einfach nur überflüssig. Wirklich gelungen ist nur die Eröffnungssequenz mit der Atombombenexplosion, der Rest ist durchschnittliches Actionkino. Wobei Regisseur James Mangold sehr sparsam mit der Action umgeht.

Vielleicht war Sparsamkeit überhaupt das oberste Gebot bei der Produktion, denn auch die Special-Effekte wirken vergleichsweise billig. Immerhin bezaubert die fernöstliche Kulisse, nur hätte man sich auch ein wenig mehr davon gewünscht, und warum sieht Tokyo aus wie eine besonders schäbige Gegend in L.A.? So wird man sich in Zukunft wohl nur an den Schauplatz erinnern, aber kaum an diese lieblos gestrickte und recht einfallslose Geschichte.

Note: 4

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.