Wer hat an der Uhr gedreht?

Es ist kaum zu glauben, aber unsere erste Urlaubswoche ist bereits um. Normalerweise vergehen die ersten Tage ja besonders langsam, aber dieses Mal hatte ich das Gefühl, alles rauscht nur so vorüber. Zum einen liegt es wohl daran, dass wir nicht viel Neues gemacht haben, zum anderen fühlen wir uns hier so heimisch, dass es einem vorkommt, als wäre man erst gestern hier gewesen.

Viel zu berichten gibt es nicht. Mark G. ist immer noch erkältet, weshalb wir unseren Fahrradausflug am Strand auf die nächste Woche verschoben haben. Am Vormittag war ich mit unserer Freundin einkaufen, am Nachmittag noch einmal mit Mark G., weil wir später für unsere Gastgeber kochen wollen. Wie immer waren wir von den hohen Preisen im Supermarkt überrascht. Selbst die einfachsten Nudeln kosten hier locker das Vierfache, ebenso die Schokolade, von Importware will ich gar nicht mal reden. Sogar Nüsse, die immerhin hier in Kalifornien angebaut werden, kosten viel mehr als bei uns, obwohl sie aus derselben Produktion stammen. Vielleicht sollten wir deshalb für den nächsten Urlaub einen Koffer voller Schokolade und Pasta mitbringen …

Das größte Problem nach dem Einkaufen ist, die Sachen im übervollen Kühlschrank unserer Freunde unterzubringen. Dass die Packungen alle überdurchschnittlich groß sind, ist dabei auch keine Hilfe. Gestern stand ich geschlagene fünf Minuten mit der kleinen, zweieinhalb Liter-Packung Milch in der Hand und überlegte, wie ich was stapeln muss, um sie in einem der Fächer unterzubringen. Und man braucht sehr gute Reflexe, denn sobald man die Tür öffnet, purzelt einem etwas entgegen, das kann eine Zitrone sein oder auch eine Karaffe mit Tee. Vor ein paar Tagen erst hat Mark G. stundenlang Kaffeepulver aufgesaugt …

P3270003_smallZum Mittagessen gab es Sushi und Frühlingsrollen mit einem Linsen-Reis-Salat, den wir beide lieben, der in Deutschland aber viel aufwendiger zu machen ist. Hier sind sowohl die Linsen als auch der Reis vorgegart, so dass alles ruckzuck fertig ist. Bequemlichkeit ist allerdings nicht alles. Deshalb habe ich am Nachmittag auf die gute, altmodische Art Zucchini-Muffins gebacken. Später kam noch ein Freund vorbei, wir haben ein wenig Sport geschaut (heute enden, glaube ich, die Spiele der „March Madness“ im College-Basketball) und dann zusammen zu Abend gegessen. Und so geht ein weiterer, unspannender Tag zu Ende.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Mark G. & Pi Jay in La-La-Land 2015 von Pi Jay. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.