Ab in die Steinzeit

Wer die letzten Beiträge gelesen hat, wird festgestellt haben, dass die Kritiken zu meiner Top Five noch nicht vollständig sind. Es fehlt noch die Nummer 5:

Die Croods

Eep hat es nicht leicht mit ihrer Familie, denn ihr übervorsichtiger Vater Grug fürchtet sich vor fast allem und verbietet den Seinen, die Höhle, in der sie leben, zu verlassen. Das Leben ist hart, wilde Tiere kämpfen mit ihnen um die letzte, verbliebene Nahrung, und die Umwelt ist mindestens genauso feindselig. Außerdem verändert sich die Welt, Vulkane brechen aus, die Kontinente driften auseinander. Als ihre Höhle einstürzt, ist die Familie gezwungen, sich ein neues Zuhause zu suchen. Unterwegs treffen sie auf den pfiffigen, ideenreichen Guy, der neue Strategien zum Überleben entwickelt hat, die bei dem traditionell eingestellten Grug nicht gut ankommen. Doch Eep ist hin und weg von dem Knaben…

Als Kind mochte ich Familie Feuerstein, und mit der Ice Age-Reihe gibt es bereits ein sehr erfolgreiches Franchise, das in vorsintflutlichen Zeiten angesiedelt ist, auch wenn die Helden tierischer Natur sind. Die Urzeit ist also in (sagt man das heutzutage eigentlich noch?). Irgendwie hat es etwas Tröstliches zu wissen, dass manche Dinge sich niemals ändern.

Von den Höhlenmenschen bis heute sind alle Familien irgendwie gleich, das will uns der Film zumindest vermitteln. Natürlich wird am Ende wieder das Hohelied der Familie gesungen, gilt es, zusammenzuhalten, um allen Gefahren zu trotzen, und seine Gefühle (neu) zu entdecken – bevor man dann in Therapie muss, um sie aufzuarbeiten. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal (von Woody Allen) erzählt werden.

Der Film erzählt uns nun wirklich nichts Neues, das aber auf eine höchst unterhaltsame und flotte Art. Die Bilder sind ansprechend, die Effekte gut gelungen, und die Charaktere durch und durch liebenswert. Auch für die Erwachsenen gibt es was zum Lachen, und sei es über die steinzeitliche Version der Schwiegermutter-Witze. Wer die Ice Age-Filme mag, kommt auch hier auf seine Kosten.

Note: 3+

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Pi Jays Corner von Pi Jay. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.