Nass wird man sowieso

usa53Der Wetterbericht hatte diesmal leider Recht mit seiner Prognose: In der Nacht zum Donnerstag fing es an zu regnen, und es hörte erst am späten Vormittag wieder auf.  Danach war der Himmel stark bewölkt, und es nieselte von Zeit zu Zeit. Also nicht unbedingt die besten Witterungsverhältnisse, um wandern zu gehen. Andererseits ist man bei der ganzen Kletterei ohnehin in Nullkommanix durchgeschwitzt, da ist es schon fast egal, ob man die Feuchtigkeit selbst produziert oder sie von oben kommt …

usa55Von Monticello aus ist der Teil von Canyonlands National Park, der The Needles genannt wird, am nächsten. Man fährt dennoch eine ganze Stunde durch ein weites Tal mit wunderschönen Felsformationen und kommt dabei auch am Newspaper Rock vorbei, auf dem Indianer vor Jahrhunderten ihre Nachrichten in den Stein geritzt haben. Donnerstag und Freitag wollten wir eigentlich in dieser abgelegenen Sektion des Parks wandern gehen.

Wegen des Wetters und der fusa52ortgeschrittenen Uhrzeit entschlossen wir uns jedoch, nur ein paar kleinere Wanderungen zu unternehmen und eine größere Tour auf den nächsten Tag zu verschieben. Durch den wolkenverhangenen Himmel waren die zerklüfteten Bergketten am Horizont leider kaum zu erkennen, aber die unmittelbare Landschaft zu unseren Füßen war ebenfalls sehr hübsch anzusehen. Eine Wanderung führte zu einer Reihe von potholes, mit Wasser gefüllten Vertiefungen im Felsen, die bei Sonnenschein vermutlich wesentlich schöner aussehen. In ihnen leben kleine Shrimps, von denen wir, trotz angestrengter Suche, leider nichts entdecken konnten. Vermutlich haben wir sie vor einigen Tagen allesamt mit Kokossauce verputzt.

usa54Nachdem wir viel zu lange auf Pfützen gestarrt hatten, unternahmen wir noch einen letzten Abstecher zu einem alten indianischen Getreidespeicher. Auch das klingt interessanter als es war, hat dafür aber nicht sehr lange gedauert. Obwohl wir nicht sehr viel gewandert waren, insgesamt nur etwas über fünf Kilometer, waren wir am Ende ziemlich geschafft. Das lag zum einen wohl an der hohen Luftfeuchtigkeit, zum anderen an den Strapazen der letzten Tage. Und verschwitzt waren wir auch – und feucht vom Regen dazu …

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.