Wie im Flug

usa120Die letzten Tage vergingen wie im Flug. Im Grunde gibt es auch gar nicht so viel zu berichten: Wir waren in Las Vegas, hatten eine Menge Spaß mit unseren Freunden, waren gut essen (erneut bei Peggy Sue’s und im Wicked Spoon, weil nicht alle von uns bereits die Gelegenheit dazu hatten) und haben uns die Cirque du Soleil-Show „Love“ angesehen. Auch diese war für uns nicht neu, denn wir haben sie bereits zwei Mal zuvor besucht, aber sie ist so gut, dass man sie sich immer und immer wieder ansehen könnte. Hinzu kommt, dass die Produzenten so viele Änderungen vorgenommen haben, dass es uns beinahe wie eine völlig neue Erfahrung vorkam. Etliche Nummern wurden neu hinzugenommen, andere entweder in der Choreografie oder wenigstens in ihrem Ablauf oder ihrer szenischen und technischen Ausgestaltung verändert. Geblieben ist die mitreißende Musik der Beatles und eine Inszenierung, die in Punkto Detailreichtum und Fantasie ihresgleichen sucht. Man weiß oft gar nicht, wohin man zuerst schauen soll, so viel passiert gleichzeitig auf der Bühne und auf den Leinwänden, die dahinter hängen oder als Trennwände eingesetzt werden. Wer jemals in Las Vegas ist, sollte sich „Love“ ansehen. Es lohnt sich!

usa115usa114Von der Stadt der Sünde ging es am Dienstag dann ins Tal des Todes, das bei unserem letzten Besuch ein einziger Glutofen mit 48 Grad Celsius war. Diesmal hatten wir es dagegen nur nett und warm, denn das Thermometer kletterte auf lediglich dreißig Grad. Von Dante’s View aus hat man einen atemberaubenden Blick auf das weite Tal, und Zabriskie Point ist jedes Mal atemberaubend schön. Viel Zeit haben wir auch auf dem Artist’s Drive verbracht, auf dem Mutter Natur bei der Kolorierung der Felsen viel Fantasie aufgebracht hat. Nur von den Sanddünen waren wir ein wenig enttäuscht – da kennen wir ein paar, die höher und beeindruckender sind …

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Unterwegs kamen wir uns zeitweilig vor wie in einem Cartoon von Warner Bros., denn uns liefen sowohl ein Roadrunner vor den Wagen als auch drei Coyoten, die absolut keine Scheu vor Menschen oder Autos zu haben schienen. Wenigstens wurde keiner dabei verletzt.

Auch in diesem Teil Amerikas ist der Wahlkampf in vollem Gang. Man sieht viele Plakate, die meisten allerdings von lokalen Kandidaten. Als wir durch Pahrump fuhren, fiel uns ein riesiger Aufsteller ins Auge, auf dem vor einem Bewerber um das Amt des Bürgermeisters gewarnt wurde: Wählt nicht XV, denn er ist ein Zuhälter! Wow, das ging unter die Gürtellinie, dachten wir uns. Und weil wir von Pahrumps offensichtlichem Wachstum und Wohlstand überrascht waren, lasen wir ein wenig über die Historie des Städtchens im Internet nach. Dabei stießen wir auf die erstaunliche Tatsache, dass das am meisten boomende Gewerbe in der Stadt ein horizontales ist, denn Bordelle sind hier erlaubt und XY ist vermutlich tatsächlich ein Zuhälter. Sachen gibt’s …

Für die nächsten Tage haben wir nichts Besonderes geplant. Wir werden ins Kino und essen gehen, Arbeit nachholen und ansonsten den restlichen Urlaub und das sommerliche Wetter genießen. Herbst und Winter in Deutschland sind schließlich noch lang genug. Vielleicht wird es daher auch nicht jeden Tag einen neuen Beitrag geben, aber wir werden sehen.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Mark G. & Pi Jay in La-La-Land 2016 von Pi Jay. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.