Kinostarts vom 12. Juni 2014

Die WM-Wochen einfach als Saure Gurken-Zeit zu beschreiben, kann wohl bedenkenlos unter Verniedlichung verbucht werden. Vielmehr hat auf Seiten der Major-Verleiher der Monat der Sabotage begonnen. Die Erstaufführungen der kommenden Wochen werden von Alibistarts, Arthouse-Ware und viel Frauenaffinem vor allem in Komödienform dominiert, sodass ein Teufelskreis in Gang gesetzt wird: Wenn dann die Kinos aufgrund des mageren Angebots leer bleiben, werden sich alle bestätigt sehen und beim nächsten Fußball-Großereignis nach demselben Schema verfahren. Entsprechend gibt es diese Woche mit „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ einen Krebs-Tränenrührer in erster Linie für WM-gefrustete Mädels neu im Angebot. Eine ähnliche Zielgruppe hat auch die Culture-Clash-Komödie „Einmal Hans mit scharfer Sauce“ im Visier, die jedoch gegen die US-Produktion nicht clever programmiert ist und deshalb chancenlos bleiben wird. Und mit „Tinkerbell und die Piratenfee“ wird ein sehr junges, leider auch schon wieder vorwiegend weibliches Publikum bedient. Trotzdem wird dieser Animationsstreifen wohl problemlos ähnliche Besucherzahlen schreiben wie zuletzt „Das Geheimnis der Feenflügel“.

Das Schicksal ist ein mieser Verräter

 

 

 

_09Kommerzielles Potenzial

Das Buch hat gerade noch einmal die Bestsellerlisten erobert. Und auch sonst hat man sich beim Verleih viel Mühe gegeben, die potenzielle weibliche und junge Zielgruppe dort abzuholen, wo sie sich online und offline aufhält. So dürfte ein kleiner Überraschungserfolg am Startwochenende sicher sein, der sich aufgrund der darauf folgenden, geringen Konkurrenz und der zu erwartenden guten Mundpropaganda mühelos auf die kommenden Wochen ausdehnen lassen wird.

_09Künstlerisches Potenzial

Kennt man einen Krebs-Film, kennt man sie alle. Dies trifft auch auf diese Bestsellerverfilmung zu, die jedoch zu den gelungeneren des Genres zählt. Dies liegt an der pointierten Erzählweise, in der die komischen Momente mit den tragischen perfekt austariert wurden, sowie an den beiden lebensnah skizzierten Hauptfiguren. Und nicht zuletzt an „Die Bestimmung“-Hauptdarstellerin Shailene Woodley, die ihre bisher stärkste Performance abliefert.