Emilia P?rez

Seit ihrer Uraufführung schlägt die Produktion Wellen in der Filmwelt, wurde gefeiert und verrissen, zum Spielball anti-liberaler Politik und zuletzt Opfer einer Schmierenkampagne, die erneut einen ekelhaften Schmutzfleck auf den Oscars hinterlässt. Unsere Welt ist ein beklagenswerter Ort geworden, und man möchte am liebsten seine Tage im Bett verbringen, die Decke über den Kopf ziehen und von den friedlicheren, hoffnungsvollen Neunzigern träumen.

Aber Nostalgie ist eine gefährliche Droge, die besser nur in kleinen Dosen genossen wird. Nach all den Widersprüchen, die über Emilia P?rez bekannt geworden sind, war ich einerseits neugierig auf den Film, andererseits hatte ich Angst, ihn zu sehen. Ein Bekannter, der ein Hardcore-Arthouse-Junkie ist und dem> kein Film zu sperrig oder künstlerisch ambitioniert sein kann, beschrieb ihn, ?als hätte Jacques Dem>y Scarface inszeniert?. Ich wusste dennoch nicht wirklich, was mich im Kino erwarten würde.

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.