Januar

Der Januar wurde nach dem römischen Gott Janus benannt, der zwei Gesichter besaß, was nicht metaphorisch gemeint war, sondern eine anatomische Besonderheit beschrieb. Der Jahreswechsel bietet sich daher an, einerseits nach vorne zu blicken, zu schauen, was die kommenden Monate zu bieten haben, andererseits aber auch, Rückschau zu halten auf das, was gerade hinter uns liegt. Mein Jahresrückblick und die Vorschau auf 2016 müssen aber vermutlich bis nach der Münchener Filmwoche warten, die in neun Tagen beginnt.

Heute geht es zunächst nur um die nächsten vier Wochen. Was ist interessant im Kino? Was möchte ich unbedingt auf der großen Leinwand sehen? Wie ich schon Anfang Dezember vermutet hatte, bin ich vor lauter Arbeit immer noch nicht dazu gekommen, mir den neuen Star Wars anzusehen, was ich jedoch bald nachholen werde. Darüber hinaus warten in diesem Monat einige aufregende neue Filme darauf, entdeckt zu werden.

Schon diese Woche starten zwei davon, und dass ich mich auf beide gleichermaßen freue, überrascht niemanden mehr als mich selbst. The Revenant ist einer davon und vermutlich der erste Film von Regisseur Alejandro Gonzáles Iñárritu seit 21 Gramm, auf den ich sehr gespannt bin – und hoffentlich der erste von ihm, der mich nicht maßlos enttäuscht. Außerdem spielt Tom Hardy mit, dem man praktisch immer zusehen kann. Dazu hat man diese Woche sogar noch mehr Gelegenheit, denn Hardy spielt auch in Legend mit – noch dazu in einer Doppelrolle. Die Geschichte der Kray-Brüder wurde zwar schon häufig verfilmt, aber der exzellent geschnittene Trailer verspricht dennoch ein großes Vergnügen. Und wenn man dann immer noch nicht genug hat von tollem Schauspielerkino, kann man sich noch The Danish Girl mit Eddie Redmayne ansehen …

Bei Creed bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn mir anschauen werde, da ich nur einen einzigen Rocky-Film gesehen habe und auch kein Box-Fan bin. Aber Sylvester Stallone soll hervorragend sein, und das ist auf jeden Fall ein Argument für einen Kinobesuch. Von Die 5. Welle sollte man wohl nicht zu viel erwarten, aber der Trailer verspricht solide Unterhaltung, und manchmal ist genau diese Art von Film das, was man nach einem anstrengenden Tag gerne sehen möchte. Und falls der Tag nicht ganz so anstrengend war, kann man sich immer noch The Big Short ansehen, um sich all seine Vorurteile über Banker und Börsianer bestätigen zu lassen.

Zum Monatsende kommt man wohl an Tarantino nicht vorbei, weshalb ich vermutlich ebenfalls pflichtschuldig in The Hateful 8 gehen werde.

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.