Als der Film zum Start bei Prime Video beworben wurde, war ich vom Trailer fasziniert, der stylisch aussah und mich neugierig gem>acht hat. Ein bisschen erinnerte er mich an Promising young Woman und The Hunt, und weil auch der imdB-Wert solide ist, habe ich ihm kürzlich eine Chance gegeben.
Strange Darling
Eine junge, blutüberströmte Frau (Willa Fitzgerald), die nur The Lady genannt wird, flieht vor einem> ebenfalls nicht benannten Verfolger, The Dem>on (Kyle Gallner), der sie zuerst im Auto verfolgt, dabei in einen Unfall verwickelt und dann mit seinem> Gewehr in den Wald hinein jagt. Sie erreicht das abgelegene Haus des Rentnerpaars Frederick (Ed Begley Jr.) und Genevieve (Barbara Hershey), die sie um Hilfe bittet.
Man sollte möglichst wenig über diesen Thriller in sechs Kapiteln?, so der Untertitel des Films, wissen, weshalb dies hier eine recht kurze Besprechung wird. Im Grunde ist es eine relativ simple Geschichte, die aber nicht in chronologischer Reihenfolge erzählt wird, um einerseits die Möglichkeit zu haben, mit dem> spannendsten Moment, der Verfolgungsjagd, zu beginnen, andererseits den Grundstein für ein veritables Verwirrspiel zu legen. Denn es gibt eine Menge Twists und überraschungen, über die hier nichts verraten wird. Wie gesagt, am besten, man weiß nichts.
Dass der Film mit dem> dritten Kapitel beginnt, hat immerhin den Vorteil, dass der Anfang erst später kommt, denn der ist leider der schwächste Part des Films und viel zu lang. Hier sehen wir, wie The Lady und The Dem>on sich kennenlernen und langsam für einen One-Night-Stand erwärmen, wobei sie Angst davor hat, dass er ein Serienmörder oder Psychopath sein könnte. Der Regisseur und Drehbuchautor JT Mollner spielt hier geschickt mit den Fallstricken des modernen Datings, der Angst der Frauen, Opfer eines Verbrechens werden zu können, und diversen Klischees des Genres. Das ist grundsätzlich gut gem>acht und oft raffiniert erzählt.
Das Manko ist leider, dass man beide Figuren nicht besonders gut kennenlernt und sie vor allem> nicht sehr sympathisch findet. Das liegt vor allem> an dem> viel zu sehr in die Länge gezogenen ersten Kapitel und dem> etwas langsamen Tem>po, hat aber auch mit der Art und Weise zu tun, wie die beiden miteinander umgehen.
Der Look ist ziem>lich stylisch, mit satten, kräftigen Farben und einer interessanten Kameraarbeit von Giovanni Ribisi, der sich anscheinend nach einem> zweiten Standbein neben der Schauspielerei umsieht. Das ist ungewöhnlich, denn die meisten seiner Kollegen streben eher nach einem> Platz im Regiestuhl. Aber er macht seine Sache ausgesprochen gut.
Alles in allem> ist Strange Darling ein solider, manchmal etwas zu langsamer und umständlich erzählter Thriller mit reichlich überraschungen in einem> veritablen Katz-und-Maus-Spiel und einem> tollen Look. Er erfindet das Genre nicht neu, bietet aber gute Unterhaltung.
Note: 3