Oscar-Nachlese

So, nun haben wir’s endlich hinter uns – die Oscars sind vergeben, jetzt kann man sich vielleicht noch den einen oder anderen Film anschauen und dann wieder auf neue, aufregende Ware freuen. Obwohl ich nicht vorhatte, in der Nacht aufzustehen, hatte ich wohl versehentlich meinen inneren Wecker gestellt und wurde kurz vor zwei Uhr wach. Nachdem ich eine Weile mit mir gehadert hatte, ob ich wirklich das warme Bett verlassen sollte, machte ich irgendwann doch den Fernseher an – und ärgerte mich als erstes über Pro7, die den Beginn der Veranstaltung eine Stunde zu früh in der TV-Zeitung angekündigt hatten. Also gab es zuerst viel sinnfreies Blabla auf dem roten Teppich.

Dann ging es endlich los: Schöne Eröffnungsshow, tolle Bühnendekoration, und es gab auch einige interessante Effekte, die auf den ersten Blick verblüfften. Eine zünftige Show auf die Beine stellen, das können die in Hollywood allemal. Neil Patrick Harris war ein guter Moderator, nur bekam man von seiner Eröffnungsrede wegen der fünfminütigen Programmstörung leider nicht sehr viel mit. Und wer gehofft hatte, Pro7 würde das Verpasste nachholen und auf einen Werbeblock verzichten, wurde enttäuscht.

Nachdem ich das Beste also zur Hälfte verpasst hatte und auch bereits die erste Trophäe vergeben worden war, bevor das Programm endlich weiterlief (wenigstens ein Lauftext mit dem Hinweis, wer welchen Preis erhalten hat, wäre nett gewesen), wartete ich noch bis zur nächsten Werbepause und ging dann wieder ins Bett. Das Aufstehen hat sich also nicht gelohnt, da hätte ich mir auch die Zusammenfassung in den Nachrichten anschauen können.

Mit meinen Prognosen lag ich gar nicht mal schlecht: Die Darstellerpreise hatte ich alle richtig, nur bei den Kategorien Bester Film und Beste Regie hatte ich auf etwas mehr Ausgewogenheit gesetzt. Überrascht hat mich eigentlich nur, dass Drachenzähmen leicht gemacht 2 nicht der beste animierte Film geworden ist, sondern der deutlich schwächere Baymax.

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.