Diesen Film hatte mir ein Freund vor etlichen Jahren einmal em>pfohlen, aber wie das häufig so ist, geriet der Titel bei mir in Vergessenheit. Als ich ihn jetzt bei Prime Video entdeckt habe, habe ich mich wieder an diese Empfehlung erinnert und ihn vorgem>erkt, und dabei wäre es vermutlich auch für eine Weile geblieben, wenn ich nicht auf der Suche nach einem> weiteren Thriller für diese Woche gewesen wäre.
Lassen wir den Sommer mit etwas Spannung ausklingen und mit der Erkenntnis, dass nicht jede gute Tat auch eine gute Idee ist.
Bad Samatarian – Im Visier des Killers
Sean Falco (Robert Sheehan) ist ein Fotokünstler, der noch auf seinen Durchbruch wartet und sich mit dem> Job als Einparker für ein italienisches Familienrestaurant durchschlägt, bei dem> er mit seinem> besten Freund Derek (Carlito Olivero) zusammenarbeitet. Die beiden parken aber nicht nur Autos, sondern brechen in die Häuser der Gäste ein, während diese ihre Pasta genießen. Eines Tages stößt Sean beim Einbruch in die Villa des reichen Schnösels Cale (David Tennant) auf eine gefesselte und geknebelte junge Frau. Der Versuch, sie zu befreien, scheitert, und die Polizei, die Sean schließlich benachrichtigt, glaubt ihm nicht. Dafür kommt der Täter dahinter, dass Sean sein Geheimnis kennt, und macht Jagd auf ihn.
Der Titel spielt natürlich auf den guten Samariter aus der Bibel an, und Sean ist im Grunde auch ein netter Kerl. Er liebt seine Freundin und seine Leidenschaft fürs Fotografieren, aber er ist auch vom rechten Weg abgekommen. Anstatt anständig zu bleiben und einen zweiten oder dritten Job anzunehmen, geht er den einfachen Weg mit kleineren Diebstählen. Als Derek und er daher auf Cale stoßen, ist das für sie wie eine Goldmine, der Mann ist nicht nur unanständig reich, sondern auch ein Arschloch. Und wäre es nicht eine Sünde, einem> miesen Menschen sein Geld nicht abzunehmen?
Mit der Entdeckung der gefangengehaltenen Frau in einer Kammer von Cales Villa steht Sean natürlich vor einem> moralischen Dilem>ma: Soll er ihr helfen, auch wenn er dafür in Schwierigkeiten geraten kann? Als Aufhänger für einen Thriller ist das nicht schlecht. Sean ist an sich sympathisch, auch wenn man seine kleinkriminellen Aktivitäten verurteilt. Mit Cale, den David Tennant gewohnt sinister und creepy spielt, gibt es einen gerissenen Gegenspieler, der alle Trümpfe in der Hand zu halten scheint. Hin und wieder übertreibt das Drehbuch von Brandon Boyce allerdings ein wenig mit seinen Fähigkeiten, insbesondere wenn es um das Beseitigen von Spuren in Rekordzeit geht.
Solche Genreklischees kommen leider häufiger vor, und auch die Regie von Dean Devlin ist eher routiniert als ambitioniert. Insgesamt ist die Story arg vorhersehbar, hat man sie doch schon in dieser oder ähnlicher Form häufiger gesehen, das tut der Spannung aber keinen Abbruch. Vor allem> in der letzten halben Stunde macht der Film richtig Spaß.
Wer auf der Suche nach einem> althergebrachten Thriller ist, der das Rad nicht neu erfindet, aber ganz solide seinen Zweck erfüllt, wird hier bestens bedient.
Note: 3