Als ich im Vorfeld mit Bekannten und Nachbarn darüber sprach, dass wir uns Anfang Novem>ber die Wiederaufführung von Das Schweigen der Lämmer anschauen würden, meinten gleich mehrere Leute, dass ihnen der Film zu unheimlich sei. Anscheinend haben manche Menschen schwache Nerven. Ich würde ihn ja eher als spannend beschreiben, und manche Aufnahmen der verstümmelten Opfer sind sicherlich nichts für zart besaitete Naturen, aber unheimlich?
Ein Phänomen, das ich an mir immer wieder bem>erke, ist, dass ich bei vielen älteren Filmen immer noch den Großteil der Handlung im Kopf habe, obwohl ich sie teilweise seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen habe, während viele neuere Produktionen bereits vergessen sind, bevor der Abspann zu Ende ist. Vielleicht ist es eine Frage, wie das Gedächtnis funktioniert, dass wir uns gut an den ersten Thriller, den ersten Horrorfilm erinnern, die wir gesehen haben, an den hundertsten aber nicht mehr. Oder die Filme waren früher einfach besser, nicht alle natürlich, aber es entstanden mehr Klassiker als heute. Und damit einhergehend: Ich kann mich bei vielen Filme sogar noch an die Umstände erinnern, unter denen ich sie gesehen habe, an die Tageszeit, das Wetter oder wer mich begleitet hat. Das Schweigen der Lämmer habe ich ganz allein in einem> Kino angeschaut, an einem> Nachmittag (damals wurden alle Filme auch am frühen Nachmittag gezeigt, nicht nur Kinderfilme). Und ich genoss ihn mit Gummibärchen, aber nicht mit Chianti.
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