Pi Jays Filmmesse Köln 2019 Teil 2

Der zweite Tag begann ebenfalls mit einem Showreel, bevor es dann weiterging mit den aktuellen Produktionen:

 

 

 

Blinded By The Light: ein junger Pakistani findet im England der späten Achtziger seine eigene Stimme, indem er die Musik von Bruce Springsteen verinnerlicht; schon der Trailer macht einfach nur Lust auf mehr

Es – Kapitel 2: Das Grauen geht weiter, und nachdem wir 13 Minuten davon sehen durften, kann ich es nicht mehr erwarten …

Joker: auch hier haben wir vorab sechs Minuten sehen können, die ziemlich stark aussehen

Dr. Sleep: hier könnte ich ebenso schreiben, das Grauen geht weiter, denn dies ist die späte Fortsetzung von Shining. Ewan McGregor spielt die Hauptrolle, und die längere Szene, die wir gesehen haben, war richtig gut

Der Distelfink: der Roman war ein Bestseller, der Trailer sieht gut aus

Motherless Brooklyn: Edward Norton ist für Buch, Regie und Hauptrolle in diesem Neo Noir-Cop-Thriller verantwortlich, das mitunter an Chinatown erinnert

The Good Liar – Das alte Böse: Helen Mirren verfällt dem charmanten, aber sinisteren Ian McKellen; eine abgründige und düstere Story, die neugierig macht

X-Verleih

Bei den Berlinern dreht sich alles um ein bekanntes Beuteltier: Gezeigt wurden ein paar kurze Ausschnitte aus Die Känguru-Chroniken, die beim Publikum hervorragend ankamen

 

 

 

 

Ugly Dolls: der Animationsfilm nach den bekannten Spielzeugen wurde uns ausführlich mit einem Promo, mehreren Ausschnitten und dem Trailer vorgestellt und handelt von hässlichen Puppen auf der Suche nach einem Kind, das sie liebt

The Peanut Butter Falcon: Junge mit Down-Syndrom will Wrestler werden und begibt sich auf einen Roadtrip – auf einem Floß

Die Heinzels – Die Rückkehr der Heinzelmännchen: im zweiten Teil des Animationsfilms wechseln die kleinen Kerle den Beruf und arbeiten bei einem Bäcker; gezeigt wurde der Teaser

Hope Gap: Annette Benning wird von ihrem langjährigen Ehemann Bill Nighy verlassen und muss sich selbst finden; zu sehen war ein Promo

My Spy: nach drei lustigen Ausschnitten und dem Trailer, die gut ankamen, wissen wir, dass kleine Mädchen die besseren Geheimagenten sind

Das Wunder von Marseille: ein Flüchtlingsjunge aus Bangladesch wird in Frankreich zum Schachmeister und rettet so seine Familie; sehr bewegendes Promo

 

 

 

 

Die Disney Studios und 20th Century Fox haben sich einen Programmplatz geteilt und direkt hintereinander ihre neusten Produktionen präsentiert. Begonnen hat das Maus-Haus dabei mit folgenden Titeln:

Vier zauberhafte Schwestern: die einzige deutsche Co-Produktion ist ein Kinderfilm über vier Schwestern, die zaubern können und ihr Heim gegen eine böse Hexe (Katja Riemann) verteidigen müssen. Gezeigt wurde ein Promo

Maleficent – Mächte der Finsternis: in der Fortsetzung der Dornröschen-Real-Verfilmung geraten Angelina Jolie und Michelle Pfeiffer aneinander. Die vorgestellte Szene machte neugierig

Mulan: Bald dürften alle Animationsklassiker neu verfilmt worden sein; immerhin unterscheidet sich dieser wohl deutlich von seiner Zeichentrickvorlage. Schöne Bilder und viel asiatische Kampfkunst waren in dem Promo jedenfalls ein dickes Plus. Nur der freche Drache ist – was man so hört – nun ein Phönix

Die Eiskönigin 2: Darauf warten die Fans, und nach den beiden vorgestellten Szenen zu urteilen, wird die Fortsetzung genauso schön und märchenhaft wie der erste Teil

Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers: erwartungsgemäß gab es abgesehen vom bekannten Teaser nichts Neues

 

 

 

Terminator: Dark Fate: James Cameron setzt damit (als Produzent) seine bahnbrechenden Regiearbeiten fort und ignoriert alle Filme, die dazwischen lagen. Entsprechend erinnert der Look stark an die ersten beiden Teile, und auch Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton sind wieder mit von der Partie. Zu sehen waren ein Promo und zwei Szenen, die gut ankamen.

The King’s Man: irgendwie wäre mir zwar eine Fortsetzung lieber gewesen, aber das Prequel über den Geheimdienst im Ersten Weltkrieg sah in dem zweieinhalbminütigen Promo auch nicht schlecht aus

Spione undercover: die sechs Minuten aus dem animierten Agentenspaß waren rasant und machten Lust auf mehr

Le Mans 66 – Gegen jede Chance: nach einem Grußwort von Regisseur James Mangold wurde der bekannte Trailer gezeigt. Auf den Film über den Wettkampf zwischen Ford und Ferrari dürften sich die deutschen Motorsport-Fans sicherlich schon freuen

 

 

 

 

Benannt nach dem inzwischen eingestellten französischen Überschalljet, war dies auch die letzte Tradeshow des Münchener Verleihs, der gemeinsam mit Universum zu einem neuen Unternehmen fusioniert.

I Am Mother: ein düsterer Science-Fiction über einen Roboter, der ein Kind in einem Bunker aufzieht, und einen geheimnisvoller Eindringling; gezeigt wurden zwei spannende Szenen

Playmobil – der Film: neben dem Promo, das uns die deutschen Synchronsprecher näher gebracht hat, gab es zwei Ausschnitte zu sehen

21 Bridges: Action-Thriller über Chadwick Boseman, der Jagd auf Cop-Killer in Manhattan macht; zu sehen war ein Promo

47 Meters Down: Uncaged: der Hai-Horror geht in die zweite Runde

The Gentlemen: darauf haben die Fans lange gewartet, Guy Ritchie hat mal wieder einen dreckigen, schwarzhumorigen Gangsterfilm à la Snatch gemacht; das Promo sah ziemlich gut aus

 

 

 

 

Bernadette: Cate Blanchette sucht als frustrierte Hausfrau einen Neuanfang, Richard Linklatter inszeniert

7500: der deutsche Thriller über eine Flugzeugentführung mit Joseph Gordon-Levitt wurde uns schon im Januar ausführlich vorgestellt, daher gab es nur den beklemmenden Trailer zu sehen

2040: nach all den schlechten Nachrichten über unsere düsteren Zukunftsaussichten kommt hier eine optimistische Doku über unsere Welt in 20 Jahren

Countdown: eine App zeigt einer Gruppe Jugendlicher ihre Todeszeitpunkte an; dies ist natürlich keine Doku, sondern ein Horrorfilm …

Bayala – Das magische Elfenabenteuer: Ross Antony und Josefine Preuß grüßten von der Leinwand und präsentierten den Animationsfilm nach den Figuren der Firma Schleich

Der kleine Rabe Socke – Suche nach dem verlorenen Schatz: das Schönste an diesen vielen Animationsfilmen für Kinder sind die selbsterklärenden Titel …

Weathering With You: Nach Your Name ein weiteres Anime für die wachsende Fangemeinde, wieder eine poetische Liebesgeschichte für ein junges Publikum

Angel Has Fallen: auch im dritten Teil der Reihe muss Gerard Butler den US-Präsidenten retten

Rambo – Last Blood: beinahe poetisch anmutender Trailer zum finalen Abenteuer

Midway: Für die Freiheit: Roland Emmerichs großes Weltkriegs-Drama über die berühmte Schlacht im Pazifik; große Bilder, viel Getöse

Knives Out: auch hier wird noch ein deutscher Titel gesucht für diese Mord-im-Landhaus-Story à la Agatha Christie, in dem sich die Stars (darunter Daniel Craig und Chis Evans) die Klinke in die Hand geben

 

 

 

Schumacher: gezeigt wurde ein längeres Promo der Doku über den Formel 1-Weltmeister

Get Lucky: deutsche Teenie-Komödie über den ersten Sex auf einer Klassenfahrt

Diego Maradonna: eine weitere Sportler-Doku, auf die sich die Fans freuen dürften

Suicide Tourist: ein skandinavischer Thriller über einen todkranken Mann, der Sterbehilfe sucht

Lindenberg! Mach dein Ding: zwei Ausschnitte und ein Promo haben uns dieses schöne, sehenswerte Bio-Pic nahegebracht

 

 

 

Forrest Gump: auch dieser Knabe wird 25 und kehrt für einen Tag in unsere Kinos zurück

Gemini Man: gezeigt wurden zwei packende Szenen in HFR, in denen Will Smith sich selber jagt

Crawl: eine Stadt wird überflutet, und Krokodile machen Jagd auf ihre Bewohner; Sam Raimi produziert, die gezeigten dreieinhalb Minuten waren nichts für schwache Nerven

Dora und die goldene Stadt: Realfilm nach der bekannten Animationsserie über ein junges Mädchen auf einem Abenteuertrip, der ein wenig an Indiana Jones und Die Goonies erinnert; gezeigt wurden zwei Szenen und ein Grußwort von Eva Longoria

Chaos auf der Feuerwache: was entsteht wohl, wenn Feuerwehrmänner auf ein paar hyperaktive Kinder aufpassen müssen? Gezeigt wurde ein sizzle reel

Lady Business: Salma Hayek zockt Rose Byrne und Tiffany Haddish ab – Die Waffen der Frauen in der Beauty-Industrie

Sonic the Hedgehog: Jim Carrey kehrte in einer Szene als aufgekratzter Dr. Robotnik auf die große Leinwand zurück, und ich hatte noch gar nicht gemerkt, dass ich ihn vermisst hatte …

Von anderen Produktionen des nächsten Jahres – darunter Coming 2 America, Mission Impossible 7, The Lovebirds oder A Quiet Place 2 – gab es nur einen Zusammenschnitt mit Auszügen aus den jeweiligen Promos oder alten Filmen.

Top Gun: Maverick: der durfte natürlich nicht fehlen, und viele haben sich gefreut, den Trailer endlich auf der großen Leinwand zu sehen

Das waren – sofern ich keinen vergesse habe – alle Filme, zu denen wir Bewegtmaterial gesehen haben. Natürlich wurde ansonsten auch sehr viel über aktuelle und kommende Filme gesprochen. Und auch das laufende Kinojahr, das glücklicherweise bessere Zahlen schreibt als das vergangene, aber alles andere als ein Grund zum Jubeln ist, war ein Thema. Ebenso wie die Umbrüche, die sich gerade vollziehen, das Aufgehen von der 20th Century Fox in den Walt Disney Studios oder die Verschmelzung von Concorde und Universum zu einem neuen Verleih, dessen Namen wir in den kommenden Wochen erfahren werden. Es tut sich gerade einiges in der Branche.

Ein Thema war auch das Kinofest, das, aller Voraussicht nach, nächstes Jahr kommen wird. Mark G., der seit Jahren dafür getrommelt und mit seinem Vortrag vom letzten November wohl die richtigen Leute inspiriert hat, freut sich schon mal sehr darauf. Die Details stehen noch nicht endgültig fest, aber es wird wohl an einem verlängerten Wochenende im August stattfinden, von Samstag bis Montag dauern und Einheitspreise für Tickets zu 5 Euro geben. Schön ist, dass es auch ein Consession-Menü zum halben Preis geben soll. Dann hoffen wir mal alle auf richtig viele Besucher und einen längeren Atem als beim letzten Mal.

Eine richtige Überraschung hat es nicht gegeben, aber mit der hat auch niemand gerechnet, schließlich kann man sich im Internetzeitalter jeden neu erschienenen Trailer sofort anschauen und muss nicht warten, bis er im Kino läuft. Einige Filme kann man nun besser einschätzen, nachdem man längere Ausschnitte gesehen hat, und von etlichen Projekten, die nächstes Jahr starten, hatte ich noch nichts gehört.

Besondere Trends habe ich nicht ausgemacht. Es gibt mehr Filme über starke Frauen, aber immer noch zu wenige Filme für Frauen, und definitiv zu viele deutsche Kinderfilme. Wenn man sich dieses Angebot anschaut, käme man zumindest nicht auf die Idee, dass wir eine der niedrigsten Geburtenraten Europas haben.

Ich habe jedenfalls eine Menge Filme entdeckt, auf die ich sehr gespannt bin: Downton Abbey, Judy, Zombieland 2: Doppelt hält besser, Narziss & Goldmund, Der geheime Garten, Es – Kapitel 2, Dr. Sleep, Blinded By The Light, Late Night, Das perfekte Geheimnis, Der Distelfink oder The Good Liar – Das alte Böse sahen ziemlich vielversprechend aus. Da gibt es einiges, worauf wir uns freuen dürfen …

Und in nur fünf Monaten beginnt auch schon wieder die Münchner Filmwoche, in der wir mehr über die Produktionen des nächsten Jahres erfahren werden – und neues Material zu sehen bekommen.

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.