Happy Halloween

Im Grunde mag ich Halloween gar nicht. Nicht grundsätzlich, sondern nur bei uns, da es kein traditionell gewachsenes Fest ist, sondern ein importiertes, und dass der Handel außerdem versucht, uns die übrig gebliebenen Kostüme von Karneval und jede Menge Süßkram und gruselige Deko aufzuschwatzen, verleiht dem Ganzen zusätzlich ein Geschmäckle. Da könnten wir genauso gut das japanische Sternenfest feiern und Wunschzettel an Bambuszweige hängen. Weiterlesen

White House Down

Nachdem ich mich gestern mit Lone Ranger auseinandergesetzt habe, folgt heute ein weiterer Film aus der Reihe: Sommerblockbuster, die an der Kasse enttäuschten. Disney hat sich inzwischen ja von Bruckheimer getrennt, so schmerzlich wurde der Verlust (angeblich bis zu 200 Millionen Dollar) empfunden – vermutlich kamen auch noch andere Gründe hinzu, aber so klingt es besser und macht die Sache noch eine Spur dramatischer. Das kommt eben davon, könnte man jetzt sagen, wenn man auf „tentpoles“ setzt. Knickt ein Pfosten ein, kracht einem unter Umständen das ganze Zelt auf den Kopf. Wer schon mal zelten war, kennt das Problem. Weiterlesen

The Lone Ranger

Es gibt Studios wie zum Beispiel Disney, die nach dem Motto „weniger ist mehr“ produzieren. Statt den ohnehin schon übervollen Markt mit einer Reihe von preisgünstigen, einer Menge von mittelteuren und ein paar wenigen teuren Streifen zu überschwemmen, setzen sie auf „tentpoles“, hochpreisige Prestigeproduktionen, die jeweils Eventcharakter haben (sollen). Diese Politik ist durchaus nachvollziehbar, hat aber in diesem Jahr auch einige Kritik hervorgerufen, unter anderem von Steven Spielberg und George Lucas. Weiterlesen

Die Babel-Liste

Mark G. ist ja auch in amerikanischen Box-Office-Foren unterwegs, und vor einigen Tagen erzählte er mir von einer Umfrage unter den dortigen Lesern, die ich interessant fand. Es ging um eine Liste mit den besten Filmen aller Zeiten. Ganz alter Hut, möchte man sofort ausrufen, schließlich werden solche Umfragen und Listen gerade jetzt zum Jahresende alle Nase lang erstellt. Nein, diesmal ging es um die besten nicht-englischsprachigen Filme.

Die Präsenz Hollywoods (und auch des britischen Kinos) ist so dominant, dass man erst einmal überlegen muss, welche nicht-englischsprachigen Filme man denn in letzter Zeit überhaupt gesehen hat. Weiterlesen

Kinostarts vom 31. Oktober 2013

Thor – The Dark Kingdom

 

 

 

_08Kommerzielles Potenzial

Das „Thor“-Sequel muss es richten und dem Markt endlich wieder etwas dringend benötigtes Leben einhauchen. Da der Hammerheld dank seines „Avengers“-Abenteuers auch bei uns ein wenig Popularität hinzu gewonnen hat, wird die Fortsetzung die gut 1,1 Millionen Besucher des ersten Teils wohl übertreffen – wenngleich nicht allzu deutlich Weiterlesen

Ein bisschen Transparenz darf sein

Irgendwann scheint alles ans Licht zu kommen. Im Internet- und Informationszeitalter gibt es bald keine Geheimnisse mehr. Die NSA kann gerade ein Lied davon singen, weil Edward Snowden ihre Praktiken öffentlich gemacht hat, andere Institutionen treten lieber die Flucht nach vorn an und veröffentlichen ihre geheimen Dokumente freiwillig. Nach der katholischen Kirche, die ein wenig Transparenz in ihre Finanzen gebracht hat, folgte nun die ARD. Endlich erfahren wir, wofür sie die GEZ-Groschen, die sie uns abgepresst haben, verwenden. Weiterlesen

Meine schrägen Neunziger

Während meiner Zeit als Filmstudent in den Neunzigern habe ich einige Independent-Regisseure für mich entdeckt, deren Arbeiten ich faszinierend und inspirierend fand. Es war die Zeit, in der auch Quentin Tarantino groß rauskam und den Coolness-Faktor in den Filmen schlagartig erhöhte. Dass sich hier etwas Neues Bahn brach, war für jeden zu erkennen, und entsprechend oft wurde er auch kopiert… Ich meine natürlich zitiert. Weiterlesen

Sein letztes Rennen

Es kommt selten genug vor, dass ich mich darauf freue, einen Film zu sehen, und noch seltener, dass ich mich auf einen deutschen Film freue. Aber nach den Vorschusslorbeeren von Mark G. und anderen sowie dem gelungenen Trailer, wollte ich unbedingt Sein letztes Rennen sehen. Leider ist der Film mit rund 130.000 Besuchern nicht so erfolgreich wie ich oder auch einige andere es erwartet hatten, weshalb er schon bald aus den Kinos zu verschwinden droht.

Trotz des fast sommerlichen Wetters machte ich mich am Nachmittag auf ins Kino – und saß mutterseelenallein im Saal. Weiterlesen

Warm ums Herz

Wenn das 20. Jahrhundert als Jahrhundert der Bilder galt, kann man von unserer Zeit vermutlich einmal von einem Jahrhundert des Films sprechen. Bewegte Bilder im Internet sind schon lange gang und gäbe, meist in Form nerviger Anzeigen, die einen vom geschriebenen Wort ablenken, aber immer mehr erobern sie auch den öffentlichen Raum. Bald flimmert es auf riesigen Bildschirmen, wenn wir auf den Bus warten oder an einem Supermarkt vorbeigehen, und sobald sich die ultradünnen und biegsamen Bildträger durchgesetzt haben, von denen die Industrie seit einigen Jahren spricht, werden uns sogar auf der Milchtüte glückliche Kühe entgegenspringen. Weiterlesen

Vorsätze

Anlässlich meiner Kritik zu Gravity war im Forum zu lesen, dass dies erst mein sechster bzw. siebter (wenn man auch ältere Filme mitzählt) glatter Einser-Film war (Dank an Agent K. fürs Recherchieren). Das ist erstaunlich wenig, obwohl ich mir sicher bin, dass es die eine oder andere Eins minus gibt. Andererseits, als ich mir die Liste angesehen habe, dachte ich bei Shrek und The Hours, ob ich nicht zu milde war und lieber eine 2+ geben sollte… Weiterlesen