Maleficent – Mächte der Finsternis

In Disney-Familienfilmen wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Alles ist so bonbonbunt, zuckersüß und überladen, dass man oft den Eindruck hat, sämtliche Kostüm- und Setdesigner waren auf Droge, als sie sich an die Entwürfe gemacht haben. Das Resultat ist mitunter ein Frontalangriff auf die Sinne des Zuschauers, der gar nicht weiß, wohin er zuerst schauen soll. Wenn, wie in diesem Fall, noch 3D-Effekte hinzukommen und ständig etwas auf die Kamera zufliegt oder sich diese selbst in Bewegung setzt und wahre Kapriolen schlägt, fühlt man sich bald wie Alice, die kopfüber in den Kaninchenbau purzelt.

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Die Schneiderin der Träume

Auf der Suche nach einem leichten, eher der Zerstreuung dienendem Stoff bin ich durch Zufall bei Amazon Prime auf einen indischen Film gestoßen, dessen Trailer mir gefallen hat. Bei indischen Filmen habe ich in der Vergangenheit immer zuerst an Bollywood gedacht, an bonbonbunte Kulissen und Musical-Einlagen, aber die Streamingdienste haben meinen Blick ein klein wenig verändert. Oder vielmehr habe ich entdeckt, dass es abseits des klassischen Bollywood-Spektakels eine Filmindustrie gibt, die sich stärker an westlichen Erzählmustern orientiert und Geschichten bereithält, die auf den ersten Blick so ähnlich auch bei uns angesiedelt sein könnten. Mumbai statt München also. Aber damit bin ich ebenfalls einem Trugschluss aufgesessen …

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Recherchen, Hochrechnungen & Schätzungen

Da viele Updates während der Corona-Krise weggefallen sind, habe ich diese Zeit genutzt, um diverse Jahres-Charts zu aktualisieren und zu erweitern. Und da taucht dann manchmal die Frage auf, warum bei manchen Filmen die Zahlen runter und bei anderen Filmen rauf gegangen sind. Deswegen will ich hier ein paar allgemeine Worte über meine Recherchen verlieren…

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Crawl

Es ist immer schön, wenn es eine Art roten Faden in den Beiträgen einer Woche gibt. Nach zwei älteren Filmen hätte ein dritter Beitrag mit Nostalgie-Faktor gut gepasst, aber leider hatte ich keinen mehr auf Lager. Dafür habe ich bei Amazon Prime einen weiteren Actionfilm gesehen, so dass ich sagen kann, alle Beiträge in dieser Woche haben etwas mit Jagd und Verfolgung zu tun …

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Predator

Als Teenager war mein Filmgeschmack noch relativ eingeschränkt. Mit einer Komödie oder einem guten Drama konnte man mich immer kriegen, mit einem reinen Actionfilm dagegen hätte man mich jagen können. Zu primitiv, zu martialisch, zu wenig originell (wenn man von der Originalität der Methoden, einen Menschen vom Leben zum Tod zu befördern, absieht). Daher habe ich nie Predator gesehen – außerdem war ich zum Zeitpunkt des Filmstarts noch zu jung, um ihn überhaupt sehen zu dürfen.

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Das Imperium schlägt zurück

1977 fand die Geburt eines Mythos statt, als Krieg der Sterne in die Kinos kam. Drei Jahre später legte George Lucas nach und produzierte die Fortsetzung Das Imperium schlägt zurück. Für beide Filme war ich zu jung, um sie im Kino sehen zu können, und da mir das Franchise damals nichts sagte und keiner meiner Freunde ein Fan war, verpasste ich auch den dritten Teil. Gesehen habe ich sie letzten Endes erst, als sie auf Video erschienen. Das hatte immerhin den Vorteil, dass ich nach dem Cliffhanger im zweiten Film nicht drei Jahre lang auf die Fortsetzung warten musste …

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Nächster Halt: Fruitvale Station

Im dritten Teil meiner Beiträge zum Thema Black Lives Matter geht es um einen relativ aktuellen Fall von Polizeigewalt, der zwar elf Jahre her ist, aber genauso wie die Tötung von George Floyd zu gesellschaftlichen Unruhen führte und bis heute in der schwarzen Community nicht vergessen ist. Ryan Coogler, der mit Creed: Rocky’s Legacy und vor allem Black Panther für Furore gesorgt hat, hat sich des Stoffes angenommen und daraus 2013 sein Langfilmdebüt gemacht. Zu sehen bei Netflix.

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Mudbound

In unseren eurozentrischen Nachrichten hört man seit ein paar Wochen nicht mehr viel von den Protesten in den USA, doch man sollte sich nicht täuschen: Die Demonstrationen gehen weiter, und Black Lives Matter ist nach wie vor eine starke Bewegung.

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The Birth of a Nation – Aufstand zur Freiheit

Es gärt in Amerika und auch in Hollywood. Von der Bürgerrechtsbewegung der Sechziger bis zu Black Lives Matter kann man die permanenten Bemühungen der afroamerikanischen Bevölkerung verfolgen, soziale Ungleichheit, polizeilichen und strukturellen Rassismus und eine fast alle Lebensbereiche umfassende Benachteiligung anzuprangern und zu überwinden. Neu ist, dass die Protestbewegung inzwischen auch über den großen Teich geschwappt ist und wir Europäer uns ebenfalls mit unserem Verhalten und unserer Vergangenheit befassen müssen. Dazu zählt nicht nur der Umgang mit afrikanischen Flüchtlingen oder ausländischen Mitbürgern, sondern auch beispielsweise die koloniale Vergangenheit.

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The Edge of Seventeen: Das Jahr der Entscheidung

Wenn man so etwas wie eine Erkenntnis über die entscheidenden Jahre des Heranwachsens aus den diversen Coming-of-Age-Movies ziehen kann, lautet sie vielleicht folgendermaßen: Hat man positive Erinnerungen an seine Jugend, war man entweder ein Arschloch oder ein Langweiler. Nun gehört es zwar zur Grundausstattung eines dramatischen Helden, ein (oder mehrere) Probleme zu haben, aber es scheint, dass niemand existenziellere Probleme hat als ein Teenager.

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