Deadwood – Der Film

„Sie ist nicht schnell, aber sie verfolgt eine Absicht.“ Es ist schon merkwürdig, was einem als erstes einfällt, wenn man den Namen eines Films oder einer Serie hört. Bei der HBO-Serie Deadwood ist es dieses Zitat, das ich in abgewandelter Form auch gelegentlich in meinem Alltag verwende. Dabei ist es kein markanter, Dialogsatz wie „I’ll be back“ oder „Ich bin dein Vater“, sondern entstammt einer nicht weiter bemerkenswerten Szene, in der eine der Hauptfiguren die überhastete Ankunft einer gehbehinderten Angestellten kommentiert. Aber sie spiegelt den besondere Sprachduktus der Serie wider und den mitunter beißenden Sarkasmus, der sich in den Dialogen niederschlägt.

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Der lange Weg

Ursprünglich sollte dies ein Beitrag über The Many Saints of Newark werden, doch mit der Vorgeschichte zu Die Sopranos bin ich leider nicht warm geworden. Wenn man die Serie kennt, sollte man erwarten, dass ein Prequel erzählt, wie Tony zu dem Mann wurde, als den wir ihn kennengelernt haben, welche Menschen und Ereignisse ihn als Kind oder Teenager geprägt haben. Stattdessen geht es vor allem um seinen Onkel und auch um einige andere Verwandte, um diverse italienische und afroamerikanische Banden, aber um nichts Konkretes. Es findet zwar ein Vatermord statt, aus dem aber auch nichts resultiert. Nach einer Stunde weitgehenden Stillstands bin ich ausgestiegen. Wirklich schlecht war der Film nicht, er hatte nur nicht das Geringste zu erzählen, und die Figuren waren auch nicht so interessant, dass man ihnen gerne gefolgt wäre.

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Oppenheimer

Barbenheimer ist ein Phänomen, das keiner vorhersehen, geschweige denn planen konnte, entstanden durch branchenübliches Counterprogramming und eine gesteigerte Erwartungshaltung gegenüber zwei Filmen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der eine handelt vom Vater der Atombombe, der andere von der Mutter aller Plastikpuppen, beide verkörpern ein Midcentury-Amerika, das sich anschickt, die Welt zu dominieren, sei es mit Waffen oder seiner Popkultur. Barbenheimer klingt wie die Verulkung illustrer Prominamen-Verschmelzungen und ist ein zufälliger, aber genialer Marketingcoup.

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Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins

Das Thema KI ist gerade, vor allem dank ChatGPT, in aller Munde, und manche Insider sprechen bereits von einer heraufdämmernden zweiten Industriellen Revolution. Auch der Streik der Autoren und Schauspieler in Hollywood hat teilweise mit den Möglichkeiten zu tun, die sich auf diesem Feld auftun. Wenn Studios in der Lage sind, Drehbücher mittels einer KI zu schreiben oder Schauspieler digital zu erschaffen, werden eine Menge Menschen zukünftig arbeitslos sein.

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Der Spion

Spione sind in der Unterhaltungsindustrie nie aus der Mode geraten. Man denke nur an James Bond, der seit Jahrzehnten in diversen Inkarnationen seine Abenteuer auf der großen Leinwand erlebt. Auch die Streamingdienste mischen mit im Agentenfilm-Genre und feiern immer wieder Erfolge, zuletzt beispielsweise mit der Wiederbelebung von Jack Ryan oder neuen Helden wie Tyler Rake oder Serien wie The Night Agent oder Citadel.

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The Equalizer 2

Weiß jemand, warum in diesem Jahr gleich drei Sommerblockbuster in Italien spielen? Ein Coup der dortigen Tourismusbehörde? Lukrative Steuergeschenke? Auffallend ist jedenfalls, dass Fast & Furious 10, Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins und The Equalizer 3 im Land, wo die Zitronen blühen, angesiedelt sind, zählt man kleinere Filme wie Book Club 2 dazu, ist die Liste sogar noch länger. Und vielleicht habe ich noch den einen oder anderen vergessen.

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Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Alles hat einmal ein Ende. Ende Juni ist mit Indiana Jones und das Rad des Schicksals der (höchstwahrscheinlich) letzte Teil der Reihe gestartet, und die Erwartungshaltung war enorm. Doch die Kritiken waren eher verhalten, viele bezeichneten ihn als den schwächsten Teil des Franchises, und als er am Startwochenende keine Einspielrekorde brach, hieß es gleich, der Film sei ein Flop. Aber ist er das wirklich?

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Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

Bereits 1993 gab es Pläne für eine weitere Indiana Jones-Fortsetzung, doch die eingereichten Ideen konnten weder George Lucas noch Steven Spielberg überzeugen, und so wurde das Projekt auf Eis gelegt. Die Fans konnten sich in der Zwischenzeit mit der Fernsehserie Die Abenteuer des jungen Indiana Jones begnügen sowie mit über vierzig Romanen, in denen seine Abenteuer fortgesponnen wurden. In beiden Medien kamen übrigens auch die Kristallschädel vor.

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Indiana Jones und der letzte Kreuzzug

Die Crux mit Filmen dieser Art, die hauptsächlich auf ihre Schauwerte und spektakuläre Action reduziert werden, ist, dass man mit jedem neuen Teil der Reihe noch eine Schippe drauflegen muss. Das zweite Problem, das sich bei der Sichtung in einem kurzen Zeitfenster offenbart, ist, dass sie sich ungeheuer ähneln. Bereits nach dem dritten Abenteuer verschwimmen meine Eindrücke der Trilogie zu einem einzigen, turbulenten Film.

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Indiana Jones und der Tempel des Todes

Weiter geht es mit Indiana Jones. Den zweiten Teil habe ich immerhin zweimal gesehen, einmal Anfang der Neunziger und dann noch einmal vor ca. fünfzehn Jahren. Damals habe ich sogar hier ein paar Zeilen über ihn verloren und ihm die Note 3 gegeben. Daher war ich neugierig, wie er heute auf mich wirken würde.

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