Meine geliebte Unbekannte

Kaum zu glauben, aber die erste Hälfte des Jahres ist bereits vorbei. Wer hätte an Silvester gedacht, dass 2020 ein so … herausforderndes Jahr sein würde? Oder dass wir uns ständig die Hände waschen und in der Öffentlichkeit Masken tragen müssen? Unter normalen Umständen würde ich jetzt an meiner Halbjahresbilanz schreiben und überlegen, welche Filme bislang in meinen Top Ten auftauchen, aber unter den gegebenen Umständen verzichte ich lieber darauf und hoffe, dass ich bis Jahresende eine ordentliche Auswahl zusammenbekomme.

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Juli

Auch wenn in vielen Bereichen des Lebens langsam wieder so etwas wie eine vorsichtige Normalität einkehrt, all den Masken und dem Abstandhalten zum Trotz, befindet sich die Kinobranche nach wie vor in einem Ausnahmezustand. Nicht nur, dass die Säle nicht voll besetzt werden dürfen und allgemein strengere Bestimmungen z.B. beim Einlass gelten, es sind vor allem die fehlenden Neustarts, durch die man nicht das Gefühl hat, dass alles auch nur ansatzweise wieder normal wäre.

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Die Weite der Nacht

In letzter Zeit bin ich bei der Auswahl von Filmen etwas glücklos. Es war viel solide Durchschnittsware dabei, aber leider auch vieles, das mich enttäuscht hat. Bin ich zu wählerisch, zu anspruchsvoll? Ist es einfach nur Pech? Oder ist die Qualität in letzter Zeit schlechter geworden? Bei den Streamingdiensten gibt es leider nicht immer die Möglichkeit, einen Trailer zu sehen, insbesondere bei Amazon Prime wird häufig darauf verzichtet, einen Trailer für die Eigenproduktionen zu schneiden, so dass man quasi die Katze im Sack kaufen muss. Gelegentlich gibt es aber Kritiken zu diesen Produktionen, die – wie bei diesem Film – sogar positiv ausfielen. Grund genug also, einen Versuch zu wagen.

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Cold War – Der Breitengrad der Liebe

Normalerweise wähle ich die Filme, die ich anschaue, nach ihren Geschichten aus. Gefällt mir die Grundidee, bin ich dabei. Bin ich nicht ganz so überzeugt, braucht es schon einen Schauspieler oder eine Schauspielerin, die ich mag, um dem Film eine Chance zu geben. Ansonsten versuche ich, möglichst viele Produktionen zu sehen, die entweder sehr erfolgreich an den Kassen waren oder auf Festivals für Furore gesorgt haben. Dieser Film fällt in die letztere Kategorie, wurde er doch als bester Europäischer Film ausgezeichnet, bekam in Cannes die Palme für die beste Regie und war auch für den Oscar nominiert.

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Knives Out

Vergangene Woche durften auch hier in Bayern wieder die Kinos eröffnen, was zwar nicht alle, aber zumindest einige getan haben. Wie Süchtige auf Entzug sind Mark G. und ich daher gleich am Donnerstag, als ein hiesiges Multiplex wieder seine Tore öffnete, losmarschiert, um uns Knives Out anzusehen, den wir vor dem Lockdown verpasst hatten. Es war leer im riesigen Foyer, noch leerer als früher, da alle Couchen und Tische entfernt worden waren, Absperrbänder sorgen dafür, dass ein- und ausgehende Besucher sich nicht begegnen, und Aufkleber am Boden vor der Theke mahnen zum Abstand. Am Einlass steht nun eine Plexiglasbox, wo die Karten kontrolliert werden und wo man ein zuvor ausgefülltes Formular mit Namen und Telefonnummer abgeben muss. Kino in Zeiten von Corona.

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Watchmen (Serie)

Der Corona-bedingte Lockdown hat verhindert, dass ich die Serie früher sehen konnte, aber seit man sich wieder gegenseitig besuchen darf, konnte ich endlich nachholen, was Anfang des Jahres als Sensation gefeiert wurde. Mit dem gleichnamigen Film von 2009 hat die Serie jedoch nur zum Teil etwas zu tun, mit den Comics sogar noch weniger, wobei wenigstens einige Figuren daraus wieder auftauchen und zwei oder drei von ihnen sogar größere Rollen spielen. Die Serie ist eine eigenständige Geschichte, die so noch in keiner Vorlage erzählt wurde, allerdings im selben Universum spielt wie Comics und Film.

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Tulpenfieber

Ich glaube, ich habe gelegentlich mal erwähnt, dass ich Historiendramen mag. Weil ich so empfänglich dafür bin, sehe ich mir auch Filme an, deren Kritiken und Bewertungen eher unterdurchschnittlich sind. Meistens befinden sie sich dann auch recht lange auf meiner Watchlist, so wie Tulpenfieber, der zudem noch das Pech hat, dass Christoph Waltz mitspielt, den ich mir nur ungern ansehe, was ich vielleicht auch ein- oder zweimal erwähnt haben könnte. Jedenfalls verschwindet der Film demnächst von Amazons Streamingplattform, weshalb ich mir dachte: Wann, wenn nicht jetzt …?

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Basar des Schicksals

Als Netflix die französische Serie vor einiger Zeit ins Programm genommen hat, war ich sogleich neugierig. Der Trailer ist gut gemacht, handelt von einer schrecklichen Brand-Tragödie (die sich tatsächlich so ereignet hat) und drei Frauenschicksalen, die damit verbunden sind. Außerdem spielt die Geschichte Ende des 19. Jahrhunderts, und mit einem historischen Drama kriegt man mich eigentlich immer. Also musste ich mir die achtteilige Serie ansehen.

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Anna

Manche Trailer sieht man so oft im Kino, dass man entweder keine Lust mehr hat, sich den ganzen Film anzusehen, oder das Gefühl hat, ihn bereits zu kennen. Luc Bessons Anna gehört in die letztere Kategorie, nicht zuletzt auch deshalb, weil er stark an einige seiner Vorgängerfilme erinnert. Was mir bei dem Titel als erstes wieder einfällt, ist die starke Kampfszene, die in einem Restaurant spielt und in der sich die Heldin einer gewaltigen Überzahl Angreifer erwehren muss. Es ist genau das, was Besson-Fans sehen wollen und was er gut inszenieren kann.

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